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Eine kleine Visitenkarten-Statistik

Haben Sie Ihre eigene Visitenkarte schon einmal kritisch betrachtet oder mit anderen verglichen? Hier haben Sie die Möglichkeit dazu.

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Wie es dazu kam

Als ich im November 2005 einen Stapel von 48 Visitenkarten in der Hand hielt, fast alle aus dem Postleitzahlbereich 8, kam mir die Idee, ihre Aufmachung zu vergleichen und den Spendern dieser Karten das Ergebnis wieder zukommen zu lassen, damit sie auf jeden Fall etwas davon haben, dass sie auf der Productronica-Messe ein paar Minuten Zeit für mich hatten.

Hier die Ergebnisse. Vielleicht können Sie daraus ersehen, wie Ihre eigene Visitenkarte im Vergleich mit anderen abschneidet, und die eine oder andere Idee zur Gestaltung finden.

Allgemeine Aufmachung

Einiges haben alle oder so gut wie alle Visitenkarten gemeinsam. Jede hat ein Firmenlogo, 96% farbig, eines (2%) metallic. Nur eine Visitenkarte bestand nur aus reinem Text.

13% (6) der Visitenkarten trugen ein Foto oder ähnliches Bild. Nur eine einzige zeigte ein Portrait der Person. Die anderen Bilder waren meist dekorative Fotos von Produkten, manchmal als blasser Hintergrund. Mein persönlicher Eindruck war meist positiv—die Karten hoben sich angenehm und interessant ab. Wenn Sie das wollen, dann könnte ein dekoratives Bild auch Ihrer Visitenkarte helfen.

Andere Besonderheiten waren, dass zwei (4%) der Visitenkarten im Hochformat waren und zwei andere wie ein kleines Büchlein aufklappbar. Eine etwas kleinere Karte aus Kunststoff war dabei und eine aus einem weißen Karton mit einer Gewebestruktur. Keine dieser Besonderheiten hat mich besonders positiv beeindruckt. Mir scheint die einfache Visitenkarte zweckmäßig. Das Hochformat kann interessant wirken, könnte aber auch irritieren. Hier liegt man wahrscheinlich am sichersten, wenn man beim Standard bleibt, der einfachen Visitenkarte im üblichen Querformat und in der üblichen Größe auf weißem oder hellem Karton.

Sprache

Das hauptsächlich sprachabhängige Element ist die Angabe der Funktion des Trägers, z.B. Geschäftsführer oder Managing Director. 50% der Karten waren auf der Vorderseite deutsch, 29% englisch, 19% sowohl deutsch als auch englisch. Bei den meisten Visitenkarten, 69%, war die Rückseite vollkommen leer.

15% der Karten trugen jedoch auf der Rückseite eine vollständige Visitenkarte in englischer Sprache (wenn man in diesen Fällen willkürlich die deutsche Seite als Vorderseite bezeichnet). Mir erschien das nicht allzu sinnvoll, denn man kann oft denselben Zweck dadurch erreichen, dass man die Funktion in beiden Sprachen auf der Vorderseite angibt. Vorderseite und Rückseite sind sich so ähnlich, dass man einen Moment braucht, um überhaupt festzustellen, was der Unterschied ist, wenn man die anscheinend schon vorne komplette Karte denn überhaupt umdreht.

6% der Karten trugen eine Übersicht der Produktbereiche auf der Rückseite. Je eine Karte (2%) trug auf der Rückseite eine ausländische Niederlassung, zwei ausländische Niederlassungen, ein dekoratives Farbbild, eine schematische Landkarte für die Anfahrt, und eine Karte bot ihre Rückseite für Notizen an. Die Landkarte gefiel mir gut, so ist die Rückseite sinnvoll genutzt. Auch das Bild sah gut aus.

Die Daten

Jede Visitenkarte trug eine Telefon- und eine Faxnummer. Nur 33% trugen eine Mobiltelefonnummer.

Die unterschiedlichen Telefonnummern-Formate haben mich amüsiert. In absteigender Häufigkeit waren es diese (alle auf dieselbe Vorwahl geändert und gekürzt):

          +49 (0) 89
(089)
+49 (0) 89 /
+49 (0)89
+49 89
+49-(0)89-
089/
+49 (0) 89/
+49 (89)
+49(0)89
+49-89-
(+49)89
+ 49 (0)89 -
+ 49 89
+ 49-89-
+49 (0) 89 -
+49 (0)89-
+49 (0)89 -
+49 (0)89 /
+49 89-
+49 89/
+49(0)89-
+49(0)89.
+49-089-
++49-89-
0 89 -
089
089 /

Zum Telefonieren aus Outlook benötigt man das Format:

+49(0)89

das dadurch einen gewissen Standard darstellt.

Eine andere Variante, die mir selbst eher logisch vorkäme, kam aber in meiner kleinen Sammlung nicht vor:

(+49/0)89

Web

Nun zum Internet. Alle bis auf drei Visitenkarten (94%) gaben eine Webadresse (URL, z.B. michna.com) an. Bei einer der drei konnte man die Webadresse noch aus der Email-Adresse erraten, und sie funktionierte auch. Bei den restlichen beiden war keine Webseite zu finden, sondern bestenfalls eine leere Seite mit dem Hinweis, dass hier eine neue Webseite entstehen soll.

Meine persönliche Meinung hierzu ist klar—ich würde jedem Unternehmen empfehlen, eine möglichst gute Webseite zu haben, denn dies ist heutzutage eines der wichtigsten Aushängeschilder. Ich biete Ihnen an, Sie mit einer solchen auszustatten.

Die meisten hatten eine Domäne mit der Endung .de (44%) oder .com (44%). Es gab aber auch je eine mit .info und .org.

88% der Domänennamen waren mit der Firma identisch (wie www.microsoft.com) oder enthielten diese in naheliegender Form, einige davon mit einem Zusatz (wie www.firma-gmbh.de oder www.firmagmbh.de). 6% benutzten eine abgekürzte Firma, was wohl dann sinnvoll ist, wenn die vollständige Firma zu lang ist. Meine Meinung hierzu ist, dass man immer nach einer Möglichkeit suchen sollte, die Webadresse kurz und einprägsam zu halten.

Email

Einige Unternehmen hatten eine Webseite mit einer .com-Domäne, aber eine Email-Adresse mit einer .de-Domäne. Daher war die Verteilung hier etwas anders: .de 52%, .com 42%, .org 2% (eine). Zwei Visitenkarten (4%) enthielten keine Email-Adresse.

Auch hier ist meine Meinung nicht schwer zu erraten. Wer keine Email-Adresse auf der Visitenkarte hat, sollte das bald ändern. Auch dabei kann ich Ihnen behilflich sein.

Die Struktur der Emailadressen zeigt wieder eine große Vielfalt. Mit 31% mit Abstand am häufigsten ist die Struktur:

vorname.nachname (z.B. thomas.mueller@domain.com)

Mit je 13% folgen:

v.nachname
nachname

Dann in abnehmender Häufigkeit:

vnachname
vor.nachname (z.B. tom.bauer statt thomas.bauer oder mike.bauer statt michael.bauer)
vorname_nachname
vorname.n
vornamenachname
nachname_vorname
v-nachname
vona (z.B. miba statt michael.bauer)
vn (z.B. mb statt michael.bauer)
info
mail
sales
support
(firma)
(sonstige)

Die Schlussfolgerung ist, dass die Struktur vorname.nachname sich relativ stark durchgesetzt hat und am ehesten als Standard angesehen werden kann. Die Verwendung anderer Trennzeichen statt des Punktes oder das Weglassen des Trennzeichens ist eher selten.

Ein Standard hätte hier den Vorteil, dass man sich die Email-Adresse eines Geschäftspartners selbst zusammenreimen kann, daher empfehle ich die Form vorname.nachname@domain.com. Nur Familien- oder Ein-Mann-Unternehmen wie meines können sich die noch kürzere Form vorname@nachname.com leisten.

Das war’s

Ich hoffe, es hat Ihnen Spaß gemacht, diesen Artikel über Visitenkarten zu lesen, und hat Ihnen vielleicht sogar die eine oder andere Idee für Ihre eigene nächste Auflage eingebracht.

Hans-Georg Michna


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