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Heimkino-Einrichtung

Letzte Änderung 2011-04-16. Copyright © 2001-2023 Hans-Georg Michna.


Die neue Idee—Heimkino

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IE Technologie hat schon seit Jahren einen Stand erreicht, auf dem ein Heimkino möglich und erschwinglich geworden ist. Nachdem in mir das Interesse an guten Kinofilmen erwacht war, hatte ich mir eines eingerichtet, habe inzwischen den zweiten Projektor, und möchte kurz über einige Einzelheiten berichten, die vielleicht für andere interessant sind, die auch über dieses Thema nachdenken.

Die beiden Hauptprobleme für mich waren der Preis und die Bildgröße des Projektors, gefolgt von Helligkeit und Kühlgebläse-Geräusch. Später musste ich feststellen, dass ich den Wert eines hohen Kontrasts unterschätzt hatte.

Auflösung und Signalquelle

Die bevorzugte Signalquelle ist ein Blu-ray-Spieler oder, besser, ein Computer. Eine Alternative ist noch der Kabel- oder Satelliten-Empfänger, wenn man nur Sender benutzt, die keine Werbung dazwischenschalten.

Des Weiteren benötigt man einen AV-Receiver (Audio-Video), der insbesondere die Dekodierung des Tonsignals vornimmt und in der Regel Verstärker für alle Lautsprecher außer dem Bass-Kanal enthält. Etwas bessere AV-Receiver haben auch "Pre-out"-Ausgänge für Sound-Anlagen, die bereits einen Verstärker enthalten.

Ein Heimkino ist möglich und erschwinglich geworden.

Die Auflösung ist, wenn Blu-ray oder HD-Fernsehen zugrundegelegt wird, 720p, 1080i oder 1080p.

Das Bildformat hat ein Seitenverhältnis von 16 : 9 (1,78), das bei manchen Filmen bis auf ca. 2,35 (Panavision) gesteigert wird. Dann gibt es oben und unten schwarze Streifen.

Upscaling

Unter Upscaling versteht man das Umrechnen von einer Auflösung in eine höhere. Dies ist oft notwendig, z.B., wenn man eine DVD mit einem HD-Projektor betrachten möchte.

Gutes Upscaling, also z.B. die Umrechnung von 720 × 576 (DVD) auf eine HD-Auflösung, kann die Qualität erheblich verbessern, wenn es gut gemacht wird. Computersoftware macht das meist sehr gut, und die in guten Videoprojektoren eingebauten Scaling-Chips leisten ebenfalls passable oder gute Arbeit.

Z.B. begradigt und verschärft das Verfahren schräge Linien und Kanten und erzeugt dadurch ein Bild, das besser aussieht und scheinbar mehr Information enthält als das niedriger aufgelöste Original.

Eine Besonderheit ist die vom althergebrachten Fernsehen und von der DVE bekannte anamorphe Kodierung, die praktisch immer ein Upscaling benötigt, um die niedrigere horizontale Auflösung in eine höhere umzurechnen.

Das Verfahren erzeugt ein Bild, das besser aussieht als das Original

Ideal wäre es, wenn man das so verzerrte Bild durch eine anamorphe Linse projizieren könnte, die das Bild auf optischem Wege wieder entzerrt. So wird es auch in der Tat gemacht, aber nur bei Hochleistungs-Projektoren zu für mich unerschwinglichen Preisen. Bei der normalen Videoprojektion werden einfach nur die Pixel umgerechnet, entweder im Blu-ray-Spieler oder Computer oder im Projektor.

Das bedeutet aber, dass für die Projektion eines anamorph aufgezeichneten Breitwandfilms vertikal nicht alle Pixel des Projektors genutzt werden können, mit Ausnahme der mit einem * gekennzeichneten Formate in der folgenden Tabelle, die die Zahl der nutzbaren Pixelzeilen bei den Breitwandformaten zeigt. (Die Tabelle und der nachfolgende Absatz wurde 2002-11-21 nach einem Hinweis von Stephan Ziegler berichtigt. Vielen Dank!)

Auflösung/Pixel 16 : 9 (1,78 : 1)   2,35
SVGA, 800 × 600 450   340
XGA, 1024 × 768 576   435
HD ready, 720p, 1280 × 720 720 * 545
Full HD, 1080i oder 1080p, 1920 × 1080 1080 * 818
* Höhe wird voll ausgeschöpft.

Wie man sieht, kann man die in einer anamorph kodierten DVD tatsächlich vorhandenen Informationen, also die 576 Pixelzeilen, nur mit einem Projektor mit mindestens 1024 × 768 Pixeln (XGA) vollständig projizieren. Ein Projektor mit 800 × 600 hat fast 100 Pixelzeilen zu wenig, aber Projektoren mit einer so niedrigen Auflösung stehen mittlerweile nicht mehr zur Debatte.

Abstand und Bildgröße

Als ein kritisches Problem stellte sich die Bildgröße heraus. Fast alle Projektoren, die oft für Datenprojektion designt wurden, werfen unter den Beschränkungen meines Wohnzimmers ein viel zu kleines Bild. Ich brauchte also einen Weitwinkelprojektor, und das war damals eine ausgesprochene Seltenheit und ist auch heute noch ein wesentliches Auswahlkriterium.

Ein Weitwinkelprojektor war eine ausgesprochene Seltenheit

Zum Herausfinden, welche Projektoren sich für einen bestimmten Raum am besten eignen, fand ich die Find Projectors Funktion auf www.projectorcentral.com sehr geeignet. Dort kann man den Abstand und die Bildbreite eingeben und bekommt dann die Projektoren angezeigt, die das können. Außerdem gibt es für jeden Projektor einen Wurfweiten-Calculator. Vor dem Kauf sollte man die Wurfweite nochmals an Hand der Webseite des Herstellers überprüfen.

Ein Hinweis auf erwünschte Sichtweiten liefert THX auf http://thx.com/home/setup/display.html. Sie empfehlen für die Auflösung 1080p einen Betrachtungsabstand von mindestens a = Bilddiagonale / 0,84. Weiterhin empfehlen sie, dass kein Betrachter mehr als 15° nach oben schauen muss. Meine Meinung dazu ist, dass dieser Grenzwert schon das Optimum darstellt und dass man daher auch nicht wesentlich weiter von der Leinwand entfernt sein sollte.

Diejenigen, die einen sehr großen Abstand zwischen Projektor und Leinwand haben, sollten darauf achten, dass Projektoren beim Herauszoomen, also beim Kleiner-Stellen des Bildes, Lichtstärke verlieren. Bei einem 2 : 1 Zoom macht das einen Verlust von ca. 40% aus, ist also wesentlich. Man fährt in einem solchen Fall besser, wenn man einen Projektor kauft, der von vornherein für diesen größeren Abstand designt wurde.

Helligkeit und Geräuschpegel

Schließlich braucht man noch eine ausreichende Helligkeit und einen erträglichen Geräuschpegel des Kühlgebläses. Die Helligkeit wird meist in ANSI-Lumen gemessen. Ein ausreichender Wert ist 1.000. Deutlich besser ist ein Wert von 2.000. Auch bei dieser Lichtstärke braucht man aber einen vollständig verdunkeltem Raum.

Beim Geräuschpegel, gemessen in dB, liegen die guten Werte zwischen 30 und 40 und die sehr guten darunter, in der Nähe von 20 dB. Zu beachten ist leider auch, dass die Angaben der Hersteller fast immer zu ihren Gunsten verzerrt sind. Man sollte versuchen, objektive und vergleichbare Testergebnisse zu finden, bevor man sich entscheidet. Auch die Art des Geräusches spielt eine Rolle. Ein dumpfes Rauschen ist leichter zu erdulden als ein Ton.

Projektor-Empfehlung

Im Jahre 2016 erschien ein neuartiger Projektor auf dem Markt, der statt Lampe und rotierendem Farbfilter-Ring drei LED-Lichtquellen verwendet. Das bedeutet, dass der Projektor keine beweglichen Teile mehr enthält, außer einem Kühlventilator und den DLP-Mikrospiegeln. Es bedeutet außerdem, dass der Projektor mühelos 120 Bilder pro Sekunde (genauer genommen, 360 Rot-, Grün- und Blau-Bilder pro Sekunde) projizieren kann. Er berechnet auf Wunsch entsprechend viele Zwischenbilder, so dass Bewegungen nicht mehr ruckeln, wie sie das bei den für Kinofilme leider immer noch üblichen 24 Bildern pro Sekunde tun. Und es bedeutet, dass der Projektor, verglichen mit der Konkurrenz, winzig klein und leicht ist und viel weniger Strom verbraucht, weil das Licht der momentan unerwünschten Farben nicht weggefiltert werden muss, sondern gar nicht erst erzeugt wird. Ich rede vom

LG "LARGO" PF1500-EU

Mit 1.400 Lumen ist er für eine Bildgröße bis zu einer Diagonale von 3,5 m, eventuell sogar bis 4 m, in einem verdunkelten Raum hell genug.

Voraussetzung ist eine Deckenmontage, denn dieser Projektor hat einen festen vertikalen Versatz von 100% und kein Lens-Shift, muss also ziemlich genau in der Höhe der Oberkante des Bildes und seitlich präzise in der Mitte montiert werden. Auch hat er nur einen sehr kleinen Zoom-Bereich, so dass man beim Abstand von der Wand oder Leinwand nur wenig Variabilität hat.

Wenn man die Zwischenbild-Berechnung einschaltet, was ich sehr empfehle, dann benötigt man eine Tonverzögerung von 170 ms. Wird der Ton durch den Projektor geleitet, dann kann dieser die Verzögerung herstellen, sonst kann es der AV-Receiver oder der Blu-ray-Spieler oder der Video-Player im Computer.

Außerdem muss man dafür sorgen, dass die an den Projektor gelieferte Bildfrequenz genau der Bildfrequenz des Ausgangsmaterials, also des Films entspricht, was besonders bei Verwendung eines Computers als Signalquelle entscheidend ist, weil ein Computer sonst die Frequenz umrechnet. Hier muss man im Bildschirmtreiber die Frequenz einstellen, typischerweise bei direkten Filmaufnahmen 23p oder 24p, bei deutschen Fernsehaufnahmen immer 25p. Ein Test zeigt schnell, ob die Bewegungsabläufe flüssig sind oder ruckeln.

Für diesen kleinen Umstand wird man mit einer Bildwechselfrequenz von 120 Bildern/s belohnt, was fast immer ausreicht, um alle Bewegungen vollkommen flüssig, ohne jedes Ruckeln, darzustellen. Der Projektor schafft es fast immer, mit Ausnahme sehr schneller oder komplexer Bewegungen, die Darstellung korrekt zu berechnen. Damit liegt man in der Qualität der Darstellung weit über der eines üblichen Kinos.

Kontrast

Anfangs hatte ich die Bedeutung des Kontrastes, also des Unterschiedes zwischen den hellsten und dunkelsten darstellbaren Bildteilen, vollkommen unterschätzt. Ein hoher Kontrast ist viel wichtiger, als ich erst dachte.

Bei den typischen Kontrastwerten von LCD-Panels von um die 1 : 500 gibt es kein Schwarz, sondern der Schwarzwert ist grau.

Ein hoher Kontrast ist viel wichtiger, als ich erst dachte

Ich hatte am 20.3.2003 ein Gespräch mit einem Fachmann, der die mir plausibel erscheinende Behauptung aufstellte, dass das Problem der schlechten Erkennbarkeit dunkler Bildteile nicht eine Folge zu geringer Helligkeit, sondern zu geringen Kontrastes ist. Das leuchtet mir ein, denn wenn die schwarzen und fast schwarzen Bildstellen, die sich im Original sozusagen um 100% in der Helligkeit unterscheiden, sich bei Projektion mit niedrigem Kontrast nur noch um 10% unterscheiden (schwarz wird dunkelgrau, fast schwarz wird auch dunkelgrau), dann sind sie für das Auge schwer zu differenzieren. Mancher Zuschauer, der in den dunklen Bildteilen keine Details mehr erkennen kann, beklagt sich dann vielleicht irrtümlicherweise darüber, dass das Bild zu dunkel wäre.

Helfen könnte eventuell ein etwas höherer Gamma-Wert, wenn der Player oder der Projektor über eine solche Einstellung verfügt. Die wirklich gute Lösung ist aber ein moderner Projektor, der einen hohen Kontrast projizieren kann.

Streulicht

Es gibt allerdings eine weitere Begrenzung des Kontrastes, die sehr von der Gestaltung des Raumes abhängt. Das Problem besteht darin, dass Licht von der Leinwand in den Raum zurückreflektiert wird, was ja auch der ganze Sinn der Leinwand ist. Allerdings wird dieses Licht leider nicht nur in die Augen der Zuschauer reflektiert, sondern auch an alle anderen Stellen im Raum. Von dort wird es erneut reflektiert, ein Teil dieser Sekundärreflexion erreicht wiederum die Leinwand und sorgt dafür, dass echtes Schwarz unmöglich ist. Schwarze Wände, wenigstens in der Nähe der Leinwand, würden dieses Problem ziemlich gut lösen, aber wer hat schon gerne ein schwarzes Wohnzimmer? Leinwände, die das Licht vertikal gebündelt reflektieren, also das Licht hauptsächlich horizontal und weniger nach oben und unten reflektieren, können den Kontrast (und gleichzeitig die Helligkeit) auch etwas verbessern.

Dieses Phänomen sorgt dafür, dass Projektoren mit sehr hohen Kontrastwerten innerhalb ein und desselben Bildes, z.B. 1 : 4.000, sinnlos sind, weil man einen so hohen Kontrast allein wegen des Streulichts in einem normalen Zimmer sowieso nicht erreichen kann. Was man allerdings erreichen kann, ist, dass dunkle Bilder auch wirklich dunkel sind und dass der Kontrast zwischen der dunkelsten Stelle im dunkelsten Bild um einen Faktor von etlichen Tausend dunkler ist als die hellste Stelle im hellsten Bild. Gute Projektoren wie die hier empfohlenen erreichen das durch eine elektromechanische Blende (englisch: Iris), die bei dunkleren Bildern entsprechend geschlossen wird, statt nur die LCD-Panels dunkler zu regeln, oder bei LED-Projektoren dadurch, dass die LEDs nicht heller leuchten als für das jeweilige Bild erforderlich.

Eine interessante Beobachtung in diesem Zusammenhang ist, dass die Kinos ein fundamentales Problem haben—die gesetzlich vorgeschriebene Notbeleuchtung, die auch während des Films brennen muss. Diese verringert den Kontrast dramatisch, auf relativ niedrige Werte, und dies ist auch ein Grund für die hohe Helligkeit der Kinoprojektoren.

Die Kinos haben ein fundamentales Problem—die Notbeleuchtung

Dieser Effekt wird besonders auffällig, wenn das gesamte Bild dunkel ist. Dunkle Bildpartien in sonst hellen Bildern sind immer schlecht zu erkennen, weil die hellen Bildteile selbst Streulicht erzeugen, durch Reflektion an Decke und Wänden und durch optische Schwächen des Projektorobjektives und des menschlichen Auges und seiner Hilfsmittel wie Brillen oder Kontaktlinsen. Aber gerade bei insgesamt dunklen Bildern kommt es darauf an, Details noch erkennen zu können, und hier hilft der hohe Kontrast eines guten Projektors und das Fehlen der Notbeleuchtung im Heimkino.

Hier haben wir im Heimkino einen entscheidenden Vorteil—wir können den Raum vollkommen verdunkeln, ohne dass uns der Gesetzgeber aufs Dach steigt. Damit können wir, wenn der Projektor einen entsprechend hohen Kontrast liefert (deutlich besser als 1 : 1.000), eine Darstellung der dunklen Bildpartien erreichen, von der die meisten Kinos nur träumen können. Übrigens habe ich gerüchtweise gehört, dass es in Deutschland mindestens ein Kino geben soll, das für sich eine Sondergenehmigung erwirkt hat, die Notbeleuchtung auf eine geringere Helligkeit reduzieren zu dürfen als die normalerweise gesetzlich vorgeschriebene.

Keine Verdunklung? Sommerpause!

Noch ein letzter Tipp für die, deren Projektionsraum nicht verdunkelt werden kann. Ich würde mir trotzdem ein Heimkino einrichten und es einfach im Hochsommer nicht benutzen. Es sind nur einige Monate, in denen es so lange hell bleibt, dass ein Kinofilm die Schlafzeit zu sehr beschneidet. Noch im April und schon im August kann man Filme, die nicht allzu lang sind, wieder anschauen, und von September bis März ist die Verdunklung kein Problem mehr. Wenn man schon während der Dämmerung anfängt und eine kurze Beeinträchtigung in Kauf nimmt, dann ist das meistens gut zu machen.

Ein Hintergedanke dabei ist auch, dass es im Hochsommer Besseres zu tun gibt als im Heimkino zu sitzen. Wenn man rund ums Jahr regelmäßig im Heimkino sitzt, dann wird man kinomüde, so dass eine Sommerpause vielleicht sowieso wünschenswert ist.

Am besten richtet man sich in dieser Situation sein erstes Heimkino im Herbst ein, so dass man genügend dunkle Zeit vor sich hat, um den Reiz des Neuen voll auszukosten, bevor die erste Sommerpause kommt.

Glauben Sie nicht, das Problem durch einen lichtstärkeren Projektor beheben zu können. Das ist wegen des hohen Kontrastumfangs von Fotos und Filmen vollkommen unmöglich. Selbst wenn so helle Projektoren gebaut werden könnten und bezahlbar wären, würden die Zuschauer wegen der enormen Helligkeit erblinden. Bedenken Sie, dass nicht alle Szenen taghell sind, der Zuschauer aber auch in einer Nachtaufnahme noch etwas erkennen soll, was bei einfallendem Tageslicht bedeuten würde, dass der Film sehr viel heller gezeigt werden müsste als in Wirklichkeit. Vergessen Sie es, es ist nicht möglich.

Leinwand

Bei der Leinwand stellte sich zunächst die Frage, ob eine gezielt reflektierende Perl- oder Silberleinwand wegen ihres helleren Bildes zu bevorzugen sei. Nach eingehender Analyse kam ich zu dem gut begründeten Schluss, dass das nicht geht, weil die Sitzpositionen in meinem Wohnzimmer ganz verschiedene Blickwinkel ergeben, so dass jede gezielt reflektierende Leinwand dazu führen würde, dass Betrachter, die an der Seite sitzen, nichts mehr oder nur das halbe Bild sehen. Auch der kurze Projektionsabstand vergrößert dieses Problem erheblich. Daher entschied ich mich für eine mattweiße Leinwand, die freundlicherweise auch erheblich billiger ist.

Falls alle Zuschauer allerdings in etwa derselben Höhe sitzen und die Augenhöhe deutlich über der Bild-Unterkante liegt, können Leinwände helfen, die das Licht horizontal streuen, aber vertikal bündeln, so dass das meiste Licht annähernd horizontal zurückgeworfen wird.

Bei den Leinwand-Mechanismen gibt es Leinwände mit Elektroantrieb, mit Kurbelantrieb und solche, die einfach heruntergezogen werden wie ein Fensterrollo. Die meisten Leinwände in meiner Wunschgröße von 2,50 m Breite und 6 m² Fläche kosteten an oder um die €1.000, bis ich auf eine Rollo-Leinwand stieß, die nur ca. €350 kostete. Diese kaufte ich aus finanziellen Erwägungen, und sie hat sich ebenfalls bis jetzt gut bewährt.

Ein Problem ist, dass die Leinwand nur eine relativ kleine Zahl von Raststellen hat, aber damit kann ich leben. Bei meiner Leinwand sind die Raststellen genau an den richtigen Stellen, z.B. für 16 : 9 und für 4 : 3, aber ich kann nicht feststellen, ob das nur Zufall ist.

Wohl dem, der eine freie weiße Wand hat

Bei der Wahl der Leinwand kann man berücksichtigen, dass das Bildformat nicht quadratisch, sondern rechteckig ist. Die Leinwand kann also rechteckig sein, mit dem Seitenverhältnis 4 : 3 oder sogar 16 : 9. Bei mir geht das jedoch nicht, weil ich auch Dias darauf projiziere, und die können auch im Hochformat auftreten. Daher muss meine Leinwand doch quadratisch sein. Wenn ich einen Film vorführe, brauche ich demzufolge die Leinwand nicht von der Decke bis auf den Fußboden herunterzuziehen. Bei einem Breitwandfilm genügt, es schon, sie nur etwa halb herunterzulassen, wenn das Zimmer so weit verdunkelt ist, dass der unten nicht verdeckte Zimmer-Hintergrund nicht stört.

Wohl dem, der eine freie weiße Wand hat, denn eine solche eignet sich, wenn die Rauhfasertapete nicht gar zu rauh ist, ganz hervorragend als Projektionsfläche, kostet gar nichts und muss weder eingebaut noch bedient werden. Man darf dort nur keine Bilder anhängen wegen der Nägel und der unvermeidlichen Staubränder.

3D

Moderne Projektoren sind in der Lage, 3D-Bilder zu projizieren. Dabei sind allerdings mehrere Dinge zu beachten.

Aus diesen Gründen habe ich mich entschlossen, unter den gegenwärtigen Bedingungen auf 3D ganz zu verzichten. Unser Gehirn nimmt normale Kinofilme ohnehin dreidimensional wahr.

DVD- und Blu-ray-Regionalcodes

Wohl dem auch, der einen Computer hat, denn er braucht sich keinen DVD-Spieler zu kaufen. Jeder moderne Computer kann DVDs abspielen, mit Hilfe eines geeigneten Programms wie Media Player Classic Homecinema (MPC-HC), WinDVD oder PowerDVD. Dazu hat man noch den Vorteil, dass es bei einem Computer meist einfacher ist, die widerwärtigen Regionalcodes zu umgehen, die zur Unterstützung von regionalen Preiskartellen dienen. DVDs und Blu-ray-Disks sind meist für eine bestimmte Region kodiert (1 = Nordamerika, 2 = Europa/Afrika, usw.). Will man eine DVD aus einer anderen Region abspielen, dann muss man den Regionalcode umschalten, und das geht nur 5-mal und dann nie wieder.

Die Regionalcodes dienen zur Unterstützung regionaler Preiskartelle

Der Hintergrund für die Regionalcodes ist das Ausschalten des Wettbewerbs auf dem DVD- und Blu-ray-Markt. Ohne diese Codes könnten z.B. Hersteller in Asien deutschsprachige DVDs herstellen und verkaufen und dadurch die Preise von den derzeitigen irrwitzigen Monopolpreisen auf ein normales Niveau herunterbringen. Dies fürchtet die Film- und DVD-Industrie und hat daher diese technische Basis für die regionalen Kartelle entwickelt.

Wenn man für seinen Computer aber ein Blu-ray-Laufwerk gewählt hat, bei dem sich die Regionskodierung entfernen lässt, dann kann man sich dieses Problems entledigen und Disks aus beliebigen Regionen beliebig oft abspielen, was für mich ein nicht ganz unwesentlicher Punkt ist. Mehr Informationen gibt es hier: http://www.google.com/search?q=Blu-ray+region-code

Es gibt eine Reihe von Computerprogrammen, die den Regionscode umgehen oder entfernen, z.B. AnyDVD.

Sound

Was den Ton anbelangt, so ist heutzutage ein 5.1-Surround-Sound üblich (5 Richtungslautsprecher—vorne links, Mitte, rechts, Seite links und rechts und dann noch ein Subwoofer) oder auch 7.1 (wie 5.1 und zusätzlich zwei rückwärtige Lautsprecher). Eine bessere Bass-Verteilung kann man mittels eines zweiten Subwoofers erreichen.

Glauben Sie nicht, dass sie mit zwei Stereo-Kanälen in einen echten Kinogenuss kommen können—wer eine Zeit lang Surround-Sound erlebt hat, wird das sofort bestätigen.

Ich benutze einen Windows-Laptop-Computer mit HDMI-Ausgang als Signalquelle fürs Heimkino, was sich im Großen und Ganzen sehr bewährt. Als Player benutze ich ausschließlich den Media Player Classic Homecinema (MPC-HC).

Einer der problematischsten Aspekte, deutlich problematischer als das Bild, ist der Ton. Der Hauptgrund hierfür ist etwas, das sich LFE-Crossover nennt. Glücklicherweise beherrschen die heute üblichen AV-Receiver diese Funktion. Manche vermessen sogar die Lautsprecher und stellen selbst automatisch die Crossover-Frequenz fest.

Die meisten Laptops haben nur einen Stereo-Ausgang, meist von einem Substandard-Soundmodul, von dem kein annehmbarer Heimkino-Klang zu erwarten ist. Die beste Lösung ist ein HDMI- (oder Displayport-, falls am AV-Receiver vorhanden) Ausgang, der sowohl Ton als auch Bild an den AV-Receiver weiterleitet.

Glauben Sie nicht, dass sie mit zwei Stereo-Kanälen in einen echten Kinogenuss kommen können

Kino-Sound hat typischerweise 5 oder 7 Surround-Kanäle und einen sogenannten LFE-Kanal (Low Frequency Effects). Der Kino-Standard ist, dass auf diesem Kanal die Bass-Effekte übertragen werden können, und zwar laut einigen Standards (Dolby, THX) bis 80 Hz.

Der erste Haken daran ist, dass die Frequenzen dicht oberhalb von 80 Hz von den typischen Heimkino-Satellitenlautsprechern nicht übertragen werden können, weil sie zu klein sind, sondern je nach Größe erst Frequenzen ab ca. 140 Hz. Daraus ergibt sich eine für den erfahrenen Zuhörer unüberhörbare und sehr störende Bass-Lücke von 80 bis 140 Hz.

Es kommt aber noch schlimmer. Es ist keineswegs sicher, dass (a) alle tiefen Bässe im LFE-Kanal übertragen werden, und (b) dieser auf 80 Hz beschränkt ist. Hier macht anscheinend jeder Studio-Tontechniker, was er will. Gar nicht selten befindet sich der Begleitmusik-Bass überhaupt nicht im LFE-Kanal, sondern z.B. im linken und rechten Front-Kanal, oft auch im Mitten-Kanal.

Aus diesen verschiedensten Gründen braucht man irgendwo, in der Regel im AV-Receiver, eine Funktion namens LFE-Crossover. Sie dient dazu, die Bässe unterhalb der Grenzfrequenz der Satellitenlautsprecher aus allen Satellitenkanälen zu entfernen, sie alle mit dem LFE-Kanal zu mischen und dem Basslautsprecher zuzuführen.

AV-Receiver haben entweder eine einstellbare LFE-Crossover-Grenzfrequenz oder sie messen diese selbst mit Hilfe eines mitgelieferten Messmikrofons aus. Die Frequenz lässt sich typischerweise in einem Bereich von 80 bis höchstens 200 Hz wählen. Bei anderen Geräten oder Sound-Adaptern hat man nur die Wahl zwischen verschiedenen Satelliten-Lautsprecher-Größen, z.B. klein, mittel oder groß, was bei guter Implementierung auch ausreichen sollte. Auf 1 Hz mehr oder weniger kommt es nicht an, aber das völlige Fehlen dieser Einstellung macht einen Sound-Adapter mit Sicherheit unbrauchbar.

Nur wenige Sound-Adapter für Laptops machen das richtig. Das Terratec-Aureon-Modul, mit dem ich mich eine Zeit lang herumgequält hatte, nimmt den Bass nur aus dem Mittenkanal und hat auch überhaupt keine einstellbare LFE-Crossover-Frequenz. Es ist fürs Heimkino vollkommen unbrauchbar. Man kommt um einen AV-Receiver kaum herum, der aber zum Glück nicht sehr teuer sein muss.

Derzeit benutze ich einen AV-Receiver des Typs Yamaha RX-V667, der so etwa die unterste Preisklasse für AV-Receiver mit 7.1-Sound und Pre-out-Anschlüssen darstellt und etwa €400 kostet. Beschränkt man sich auf 5.1 und verzichtet auf Pre-out, dann kann man auf noch deutlich billigere Geräte zurückgreifen, wenn einem die unterste Preisklasse ausreicht.

Man muss darauf achten, dass der AV-Receiver auch die modernen, auf Blu-ray heute üblichen Sound-Kodierungen beherrscht, also Dolby TrueHD und DTS-HD HR mit bis zu 3 Mbit/s und DTS-HD MA (Master Audio) mit bis zu 6 Mbit/s. (Der optische TOSLINK-Anschluss leistet nur 1,5 Mbit/s, daher ist HDMI zu bevorzugen.)

Lautsprecher-Empfehlung

Wer mit einem begrenzten Budget eine Surround-Sound-Lautsprecher-Anlage unterhalb der Hi-Fi-Klasse kaufen will, die für das Heimkino gut geeignet ist, dem empfehle ich die Berliner Firma Teufel, die ihre Anlagen nur direkt über ihre Website verkauft. Bei Vergleichstest übertrupfen diese Anlagen nicht selten noch die doppelt so teure Konkurrenz.

Achten Sie aber darauf, dass die billigeren Anlagen nur Analogeingänge haben, so dass sie einen passenden AV-Receiver oder Sound-Adapter mit 6 oder 8 analogen Ausgängen oder entsprechende Ausgänge am Player haben müssen. Typischerweise werden diese Analoganschlüsse über drei Buchsen/Stecker mit zwei bis drei Kanälen je 3,5 mm Klinkenbuchse/Klinkenstecker realisiert.

Deckenmontage

Ein Punkt, den ich vorher für unwichtig hielt, dann aber doch rasch realisieren musste, ist die Deckenmontage des Projektors. Bei den ersten Kino-Vorführungen mit einer größeren Zahl von Zuschauern stellte sich schnell heraus, dass der Lichtkegel des Weitwinkel-Projektors etliche mögliche Sitzpositionen durchleuchtet und damit unbenutzbar macht, insbesondere, weil fast alle modernen Projektoren schräg nach oben (bei Deckenmontage schräg nach unten) projizieren, ohne eine Trapezverzeichnung zu erzeugen, was abgesehen von der Sitzplatzvernichtung eine sehr angenehme Eigenschaft ist. Daher habe ich nach wenigen Tagen den Baumarkt aufgesucht und eine Wandmontage gebastelt, die sich sofort gut bewährt hat. Bei einem späteren Wechsel auf einen anderen Projektor musste ich eine Deckenmontage realisieren, was sich am Ende als einfacher herausstellte, als ich erst befürchtet hatte. Man muss darauf achten, dass der Projektor winkelverstellbar bleiben muss.

Der Projektor muss sehr genau auf die Mitte der Leinwand ausgerichtet werden

Achtung: Projektoren ohne Lens Shift müssen sehr genau auf die Mitte der Leinwand ausgerichtet werden. Jede Abweichung wirkt sich in etwa demselben Maß auf die Abmessungen des projizierten Bildes aus. Schon ein Zentimeter seitlicher Versatz verzerrt das Bild entsprechend. Die vertikale Ausrichtung ist weniger kritisch. Im Zweifelsfalle ist es besser, wenn der Projektor ein paar Zentimeter zu tief sitzt als zu hoch, weil die Verzeichnung dadurch kompensiert wird, dass sich die Augen der Zuschauer auch unterhalb der Bildmitte befinden. Gegen Abweichungen der Bildform von der seitlichen Symmetrie ist das menschliche Auge weitaus empfindlicher.

Achten Sie auf die Kabellänge vom AV-Receiver bis zum Projektor. Bei HDMI-Kabeln kann man bei einer Länge von bis zu 10 m nahezu beliebig billige Kabel verwenden. Bei größeren Längen sollte man das Kabel mit der höchsten Auflösung testen und umtauschen, wenn es Probleme gibt. Die ersten Probleme zeigen sich durch aufblitzende Pixel. Wenn das Kabel noch stärker überfordert wird, dann bricht die Übertragung völlig zusammen; man sieht kein Bild mehr.

Manche Projektoren haben die Einrichtung Lens Shift, mit der man das Bild durch mechanisches Verschieben einer Hauptlinse in weiten Grenzen verschieben kann. Dies bedeutet jedoch trotzdem nicht, dass man den Projektor nun beliebig seitlich versetzt anbringen kann, und zwar aus folgendem Grund.

Wenn man auf einem modernen Breitwand-Projektor ein 4 : 3 Bild projizieren möchte, z.B. einen alten Film, dann füllt dieser nur den mittleren Teil des Bildes und lässt rechts und links breite schwarze Streifen stehen. Um die Bildfläche auszufüllen, kann man nun die Leinwand weiter herunterlassen und das Bild mittels des Zooms vergrößern.

Dies geht leicht und einfach, aber nur, wenn der Projektor sehr genau mittig angeordnet ist. Ist er seitlich versetzt, so verschiebt sich das Bild seitlich, und man muss es wieder in die Mitte schieben, entweder mit der Lens Shift Funktion oder durch Drehen des ganzen Projektors. Ist der Projektor aber korrekt in der Mitte angeordnet, dann entfällt dieser mühsame Bildabgleich. Aus diesem Grunde sollte man den Projektor präzise in der Mitte positionieren, wenn dies möglich ist. Die einfachste Methode hierfür ist das Messen der Abstände zu einer Seitenwand des Raumes.

Belüftung

Schließlich muss man sich Gedanken über die Belüftung machen. Bei einer Großbildprojektion muss man das Zimmer sehr weitgehend verdunkeln. Andererseits braucht man für ein dutzend Gäste eine ganze Menge möglichst mückenlose Atemluft und insbesondere Wärmeabfuhr. Ein Mensch gibt bis zu 100 W Wärme ab, so dass es eine Gruppe Menschen leicht mit einem Heizlüfter aufnehmen kann, und der Projektor bläst auch noch seine Leistung dazu.

Auf jeden Fall braucht man irgendwo Mückengitter an den Fenstern

Insbesondere im Sommer mit seinen langen, hellen Abenden entsteht das Problem, dass man einerseits kein Licht, andererseits aber jede Menge Frischluft braucht. Fast die einzige Lösung ist, die Belüftung durch Türen und andere Räume zu gewährleisten, aber auch darüber sollte man sich Gedanken machen, bevor man sich in teure Investitionen stürzt. Auf jeden Fall braucht man spätestens für ein Heimkino irgendwo Mückengitter an den Fenstern, was sowieso eine gute Idee ist.

Immerhin ist die Wärmeabfuhr und Lichtvermeidung im Winter einfacher, wenn man sich nur noch Gedanken über kalte Füße machen muss. Ich drehe vor dem Eintreffen einer größeren Zahl von Gästen die Heizung herunter, in Erwartung des Wärmestaus.

Konstruktionsfehler bei InFocus

Dieses Kapitel bezieht sich auf meinen vorigen Projektor, einen InFocus LP-290.

Nach ca. 500 Betriebsstunden gab es wiederholt Fehler, die auf Überhitzung hindeuteten und die sich durch Zerlegen und Reinigen durch Blasen und Saugen mit dem Staubsauger vorübergehend beheben ließen.

Schließlich wurden sie aber immer schlimmer, und ich konnte beobachten, dass die beiden Gebläse sich zeitweise ausschalteten, was die Überhitzung erklärte. Die Lampe war inzwischen auch schon vorzeitig durchgebrannt, und ich musste den Projektor schließlich einschicken, wobei ich erfuhr, dass die versprochene Laufzeit der Lampe etwas ganz anderes ist als die garantierte Laufzeit—die letztere ist viel niedriger.

Die versprochene Laufzeit der Lampe ist etwas ganz anderes als die garantierte Laufzeit

Neugierig hatte ich die Hauptteile des Projektors gekennzeichnet und konnte so feststellen dass das gesamte Innenleben des Projektors ausgetauscht worden war und nur noch das Gehäuse das alte geblieben war. Seitdem läuft der Projektor einwandfrei, und die Gebläse regeln ihre Drehzahl je nach Temperatur. Sie laufen im stark geheizten Zimmer deutlich schneller, als wenn es etwas kühler ist.

Durch Zufall sah ich bei einem Freund denselben Projektortyp und musste feststellen, dass dieser genau denselben Fehler hatte, der nur wegen der kürzeren Benutzungszeiten für den Einsatz als Datenprojektor dort noch nicht zur Katastrophe geführt hatte. Ich kann nur vermuten, dass es sich um einen Konstruktionsfehler handelt, den alle diese Geräte bis zu einer bestimmten Seriennummer haben und danach nicht mehr.

Nach längerer Zeit trat derselbe Fehler auch im reparierten Projektor wieder auf und führten mehrfach zu Überhitzungs-Effekten und zu automatischen Notabschaltungen, so dass ich erneut auf Fehlersuche ging.

Des Rätsels Lösung waren schlechte Lüfter-Steckkontakte. Ich konnte den Fehler schließlich dadurch dauerhaft beheben, dass ich die Lüfterstecker absichtlich verkantet auf die Steckkontakte steckte, so dass sie ständig unter einer gewissen Biegespannung stehen. Seit dieser "Reparatur" funktioniert der Projektor ohne diesen Fehler, hatte allerdings bei den Überhitzungen bereits Schaden genommen. Er zeigt bei hellen Bildern einen großen gelblichen Fleck in der Nähe der Bildmitte, der laut Auskunft von Fachleuten auf eine Überhitzung des Polarisators zurückzuführen ist, und auch die Farben und die Helligkeit haben deutlich nachgelassen.

Eine Reparatur ist ausgeschlossen, weil sie mit ca. €300 bis €400 den Zeitwert des Projektors übersteigt. Erst recht würde ein Austausch des Polarisators und der LCD-Panels alle vernünftigen Grenzen übersteigen, so dass das erst recht nicht in Frage kommt. Dies führte schließlich zum etwas vorzeitigen Kauf des oben beschriebenen neuen Projektors in 2008-11.

Konstruktionsfehler bei Panasonic

Nach ca. 4 Jahren Betriebszeit des Panasonic PT-AX200E begannen die Rot-, Grün-, und Blau-Bilder voneinander abzuweichen. Als das Rot-Bild um zwei Pixel nach rechts und unten abwich, sandte ich den Projektor nach ausführlicher Fehlerbeschreibung und Besprechung mit der Panasonic-Vertragswerkstatt zu einer Nachjustage nach Wiesbaden ein, nur um dann zu erfahren, dass es zwei verschiedene PT-AX200E-Projektoren gibt, von denen einer einen nicht justierbaren Optik-Block hat. Murphy's Law entsprechend war meiner von diesem Typ. Ich musste ihn an jemanden verkaufen, den das nicht störte. Beachtlich war, dass die Werkstatt auf einer nicht erstattbaren Vorauszahlung bestand und mich vorher nicht über das Problem informierte oder mich nach dem genauen Typ des Projektors fragte.

Das sind leider die üblichen Betrügereien im technischen Bereich. Selbstverständlich wusste Panasonic sehr genau, dass eine mechanische Konstruktion mit drei unabhängigen LCD-Panels und mehreren Spiegeln sich mit der Zeit verformt. Der Fachausdruck für diese Art von Betrug ist: "Planned Obsolescense". Seit diesem Vorfall bevorzuge ich DLP-Projektoren, die nur einen Lichtweg haben, und kaufte 2016 den oben bereits beschriebenen LED-Projektor LG "LARGO" PF1500-EU.

Gedanken zum Abschluss

Ich nehme an, dass die Heimkino-Idee in den nächsten Jahren stark um sich greifen wird. Viele meiner Gäste verlassen mein Wohnzimmer mit der Frage ins Gesicht geschrieben: „Wie kann ich das bei mir auch realisieren?“ Daher hat sich meine Erwartung schon erfüllt, dass die Verkaufszahlen für Projektoren erheblich angestiegen sind und dass es daher jetzt viel bessere und billigere Projektoren gibt.

Das sind meine praktischen Überlegungen und Erfahrungen zum Thema Heimkino. Ich hoffe, denjenigen Denkanstöße gegeben zu haben, die wie ich ein Heimkino als eine sehr angenehme Bereicherung empfinden und auch denjenigen, die diese Erfahrung noch vor sich haben.

Hans-Georg Michna

Externe Links

www.heimkino.net hat diverse Informationen und einen Online-Shop für Projektoren und Zubehör.

www.projectorcentral.com hat eine große Datenbank mit technischen Daten der meisten Projektoren und einem Bildgrößen-Abstands-Rechner.

HDMI – das digitale Glücksspiel (PDF) – ein Artikel über HDMI-Inkompatibilitäten


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